Skipperin durfte bis Ende 2020 einen bunten Buchstabensalat
auf der digitalen Plattform für Deutschfreiburg skippr.ch
anrichten. Eine carte blanche sozusagen.

Diese Newsplattform für Deutschfreiburg heisst neu
frapp.ch und ist für alle Freiburger oder solche, die es
gerne wären. Es gibt sie als Gratis-App, auf den social medial
im Netz und im Verbund von digitalen Beiträgen, Radio und TV.

Bilingue und im Verbund aller elektronischen Medien. 

Merci für die Blogs als Skipperin - hier im Archiv

Ein Wort von Skipperin

Eine Ode an das Selfie

Selfie

Bisher war das Phänomen des zu langen Armes auf Fotografien bei vielen anderen Menschen als bei Skipperin zu beobachten. Selfies sind etwas peinlich, weil da immer die eine Schulter, der eine Arm unnatürlich ins Bild gezerrt stört - ausser es wird deftig am Bildausschnitt gearbeitet, was Jungskipperin mit 14 meisterlich beherrscht. Zur Seite stehen, Lächeln, Lachen, Schnutte schreissen oder sogar trabend auf dem Pferderücken: die Schultern sind nie gleichmässig hoch beim Selfie. Auch wenn die Hände das Handy von oben aufs Gesicht halten.

Selfie

Selfies sind schon deshalb peinlich, weil scheinbar ein Mensch fehlt, der dich bildlich festhalten will. Einsame Geschichte. Und voll digital, wo die Überraschung im analogen Fotoumschlag ganz verloren geht - Gott sei' Dank, sagt Skipperin. Manchmal.

Das Schöne am Selfie: Kein Mensch, der dich fotografiert, motiviert dich so oder so in die Linse zu schauen. Nein, du bestimmt selbst, wie damals allein auf dem Drehtabourettli im Passfotoautomaten, einfach ohne Münz und Lösch-Taste. Heute gibt es für uns Schwerverbrecher die Wiederholttaste im Automaten, dann bitte ohne Lächeln für die behördlichen Papiere. Und ohne Sonnenbrille im Haar. 

Das Allerschönste beim Selfie ist aber, zuzuschauen, wie ein anderer Mensch ein Selfie schiesst. 

So am Wochenende auf einer Bank mitten in der Stadt an einem jungen Typen beobachtet: 

Augendeckel und Hut xfach drapiert, Winkel geprobt und verworfen, Profil von seitlich und in Front, Schulter schräg, Kopf ebenfalls, Dramaturgie mit Mundwinkel und Augenbrauen - ein Schauspiel! Dabei, er hätte einen Fotografen zur Seite gehabt: Doch der schoss ebenfalls ein Selfie von sich selbst. Statt zu Zweit, jeder für sich allein. Sie gingen immerhin zu Zweit zu Fuss von dannen. 

Das Komischste am Ganzen: Es gibt keine Bilder mehr, auf denen wir uns selber nicht gefallen. So wie früher. Wir sind unsere eigene Zensur geworden: Auf einen Klick löschen und danach im Album "gelöschte Fotos" löschen. 

So schön ist das Selfie.