Modischer Evergreen: Das Tuch

Zum Titelbild: Richtig geknüpft ist das Tuch auch Bustier und kein Knieverband;-) und bald schon gar nicht mehr dieser Lappen vor dem Gesicht.

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Parkbank mit Schaufensterpuppe

Es beginnt ganz früh. Im frühen Kleinkindalter, als Sabberlätzli, möglichst mit kreativem Druck in dänischem Design, ein ökologisches Fairtraide-Tuch und im Dreiecksschnitt oder zum Dreieck gefaltet. Es geht über die rebellische Jugendzeit als Nicki- oder Arafat-Tuch im Haar oder um den Hals. Und es endet hoffentlich auch nach der Lehre in Uniform ein langes Leben lang nie: Die Liebe zum Foulard. In die Gurtschlaufen der Jeans gebunden, um den Henkel der Handtasche geknüpft oder in die langen Haare als Zopf eingeflechtet, als Strandtuch, Sonnenschutz oder Gesichtsschutz im Orkan-Sturm: Der Foulard kriegt lebenslänglich, weil er unersetzlich und unersättlich einsetzbar ist.

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Das Foulard

Der Vintage-Foulard aus den 70ern, aus hauchdünner Seide in Leo- oder in Psychoprint in Grasgün-Violett-Kombination, ist zwar voller Löcher wegen den vielen reingepiksten Metall-Haarspangen aus der Jugendzeit, doch: auch es kriegt ein «Lebenslänglich», weil er jetzt als eng gebundener Halsschmuck gefällt, statt als Stirnband mit toupierten Haaren satt gebunden befestigt wird. Oder um das Handgelenk gewickelt, auf Mittli macht. 

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Vintage 70ies

Der Ober-Burner unter den Foulards: das Hermès-Tuch. Wer dem verfallen ist, kriegt des nicht so schnell weg, weil es zu jeder Jeans passt, in quadratischer Form sogar eng gebunden jedes öde T-Shirt aufwertet. Alle anderen schönen Labels wie EnSoie oder Codello sind es ebenfalls, farbenfroh und aus Seide. Um ein Haargummi gebunden, wirkt jeder Pferdschwanz fülliger und luftiger, wenn er zu einem Foulard kommt. Den ultimativen Dreh zum Knoten in zig Varianten gibt es hier:


 

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Hermes

Das klassische Nicki-Tüechli, meist Blau oder Rot, passt jedem Menschen, erinnert an Bergwanderungen und Seepiratenspiele im Baumhaus. An allen vier Ecken geknüpft mutiert das Nicki zum Sonnenhut. Und es gibt Hundehalter, die es um das Halsband ihres meist langzotteligen Vierbeiners binden. Das Arafat-Tuch mal in Rot statt Schwarz dekoriert auch einen Gartenstuhl, wer das Gefühl hat, er sei aus dem Alter rausgewachsen, es zu tragen. Es bleibt ein Klassiker, auch als Strandtuch, um die Hüfte gebunden oder als Serviceunterlage für arabische Mezze in dekorativen Schalen. 

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Mezze

Der Rockabilly macht es James Dean nach, trägt den Foulard in den Gesässtaschen seiner Jeans. Im Cabrio bindet sich der Foulard für die Frau wie Grace Kelly, also im Dreieck und unter dem Kinn gebunden. Oder wir versuchen was im Goa-Style und knüpfen das Tuch im Nacken oder binden es Lage um Lage afrikanisch in die Höhe. Ganz aktuell finden sich Foulards als Bustier, hinten am Rücken gebunden. Und eine schöne Variante des Foulards sind die in Bali handgedruckten, Fairtrade Seidenschals von Linda Hering, die mit ihrer Familie lange in Murten zu Hause war und schon deswegen eine würdige Abschlussnotiz verdient. Entdeckt sie selbst diese Tücher.
 

Label
Pretitle
Dafür gibt es lebenslänglich, lieber Foulard* (*Für uns alle kontrolliert: Es heisst der Foulard, umgangssprachlich das Foulard, eigentlich das Seidentuch.)
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Parkbank mit Schaufensterpuppe

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